Kunst & Kultur

Wer den Kunstmarkt dominiert

Der globale Kunstmarkt kühlt sich weiter ab, doch es gibt immer noch Rekorde jenseits der 100 Millionen Dollar.

Von Eva Komarek

Der weltweite Kunstmarkt befindet sich das dritte Jahr in Folge auf Konsolidierungskurs. Doch auch in Korrekturphasen gibt es immer wieder Überraschungen und Rekorde. René Magritte, Claude Monet und Pablo Picasso dominierten laut Art Market Report der Kunstpreisdatenbank Artprice, die Ergebnisse von 7.200 Auktionshäusern weltweit analysiert, den Markt 2024. Überraschend war, dass Magritte erstmals seit Jahren Picasso an der Spitze ablöste, der auf Platz drei zurückfiel. Mit einem Gesamtumsatz von 312,3 Millionen Dollar war Magritte 2024 der umsatzstärkste Künstler weltweit. Ausschlaggebend war vor allem der Rekord seines Werkes „L’Empire des lumières“ bei Christie’s, das für 121,1 Millionen Dollar den Besitzer wechselte. Der Surrealismus feierte im Vorjahr sein 100-jähriges Jubiläum und erfuhr generell eine Aufwertung. Davon profitierten auch die Surrealistinnen, allen voran Leonora Carrington, deren Werk „Les Distractions de Dagobert“ bei Sotheby’s im Vorjahr 28,5 Millionen Dollar und damit ebenfalls einen neuen Rekord erzielte. 

Claude Monet schaffte es, mit nur 43 Losen einen Gesamtumsatz von 289,5 Millionen Dollar zu erzielen und belegte damit Platz zwei der Rangliste. Das teuerste Monet-Gemälde des Jahres brachte 65,5 Millionen Dollar ein. 

Im Segment der zeitgenössischen Kunst lag einmal mehr Jean-Michel Basquiat mit einem Toplos von 46,5 Millionen Dollar an der Spitze, knapp dahinter sein Mentor Andy Warhol. Die teuerste Künstlerin ist Yayoi Kusama mit einem Jahresumsatz von 158,5 Millionen Dollar. Sie hält sich seit Jahren an der Spitze. Einen neuen Rekord verbuchte Ed Ruscha für „Standard Station“ mit 68,2 Millionen Dollar und einer Gesamtwertung auf Platz acht. Die Überraschung des Jahres war der französische Designer François-Xavier Lalanne, dessen Entwürfe zuletzt einen rasanten Höhenflug erlebten. Heuer erzielte sein „Grand Rhinocrétaire II“ bei Sotheby’s 16,4 Millionen Dollar und damit den zweithöchsten Auktionszuschlag. 

Einen Absturz erlitt hingegen der bis 2022 gehypte Ultra-Contemporary-Markt der jungen Künstler. Stars wie Shara Hughes, Avery Singer oder Daniel Arsham mussten 2024 teils drastische Wertverluste hinnehmen. Im Aufwind sind hingegen neue Player aus dem nahen Osten oder Indien, wie Francis Newton Souza oder Sayed Haider Raza, die neue Rekordergebnisse verbuchten.

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