Design & Interieur

Märchen, Musen, magische Momente: Leuchtentrends im Herbst 2025

Sie strahlen um die Wette, die neuesten Leuchtenkreationen des Jahres. Doch Licht spenden ist nicht das einzige, was sie perfekt beherrschen: Sie sind auch großartige Geschichtenerzähler.

Von Barbara Jahn

Es ist die menschliche Vorstellungskraft, mit der allein es gelingt, Räume zu einem besseren Ort zu machen. Träume, Wünsche und Erinnerungen werden lebendig, insbesondere, wenn es das Licht ist, das diese emotionalen und schönen Momente verstärkt. Nicht zuletzt deshalb präsentieren sich 2025 einige Leuchtentrends, die eine sehr persönliche, ja fast schon nostalgische Saite anstimmen und das Gefühl zum Maß aller Dinge machen.

Alten Glanz in neuer Form erzeugt die Leuchte Allumette von Francesca Lanzavecchia, die für Foscarini den Kronleuchter neu interpretierte.

Immer noch heiß begehrt: Tischleuchte AJ von Louis Poulsen.

Alles Gute kommt von oben

Unschwer zu erkennen ist, dass eine gewisse Opulenz, die an den Glanz vergangener Zeiten erinnern, immer noch gefragt ist. Ein perfektes Beispiel dafür ist etwa die aufsehenerregende Deckenleuchte Splash von Lasvit, schon mehr Skulptur als Lichtquelle, entworfen von Designer Martin Gallo. Seine Inspirationsquelle war die ständige Bewegung des Wassers, die zu einer Momentaufnahme wird, in dem er einen flüchtigen Moment einfängt und veranschaulicht, dass aus einzelnen Tropfen etwas ganz Großes werden kann, in das man so richtig eintauchen kann. Seine zusätzliche Intention ist es, mit dieser Installation, wovon übrigens jede ein Unikat ist, Forschungsergebnisse aufzugreifen, die zeigen, wie große Gewässer das parasympathische Nervensystem – das natürliche Gegengewicht unseres Körpers zum Stress – aktivieren können. Splash, gemacht aus Glas und Licht, übersetzt dieses Phänomen und schafft so eine Umgebung, die darauf ausgelegt ist, die Herzfrequenz zu verlangsamen, die Atmung zu vertiefen und ein Gefühl der Ruhe zu fördern. 

Für den großen Auftritt sorgt die Leuchtenformation Coralia von Venini, eine Kreation von Studio Fuksas.

Lust auf Luster 

Auch die italienische Designerin Francesca Lanzavecchia mag es ausladend und orientierte sich beim Entwurf von Allumette für Foscarini am Erscheinungsbild des klassischen Kronleuchters, interpretiert diesen jedoch modern, indem sie die strenge Formensprache auflöst. Ausgangspunkt war die ursprüngliche Lichtquelle - die Kerze. An die vertraute Silhouette angelehnt, sind es hier das Abweichen von der Symmetrie als zentrales Element der Gestaltung und der Einsatz von lichtleitenden Elementen aus transparentem PMMA als Arme, durch die die Energie fließt, die das Design letztendlich definieren. „Das Ergebnis ist ein Objekt, das zur Entdeckung einlädt und trotz seines ungewöhnlichen Konzepts eine fast intime Vertrautheit ausstrahlt“, so die Designerin.

Der perfekte Sundowner: Luna pura von Occhio lässt den schwebenden Mond aufgehen, während die Sonne untergeht.

Bei Sfera e Sfer’Otto von Zafferano liegt die Spannung in der Abwechslung zwischen Konvex und Konkav.

Schön wie damals

Direkt brav dagegen wirkt die Tischleuchte AJ von Louis Poulsen, benannt nach ihrem Kreateur Arne Jacobsen, die trotz unveränderter Form mit immer neuen Farbvarianten aufs Neue von sich reden macht. Sie ist der Beweis dafür, dass Alter nur eine Zahl ist. Mehr nicht. Ursprünglich 1957 im Rahmen des gesamtheitlichen Konzepts von Architektur und Inneneinrichtung für das SAS Royal Hotel in  Kopenhagen entworfen, basiert das Design auf der Grundform der Bellevue-Lampe von 1929 und der Tischlampe für das Rathaus von Søllerød aus dem Jahr 1942. Die Formgebung wurde allerdings auf gerade Linien und rechte und schräge Winkel reduziert, die der Lampe schließlich einen straffen, skulpturalen Ausdruck verleihen. Makellos wie ihre ikonische Form ist auch das Licht, das sie ausstrahlt: Dank der weiß lackierten Innenseite ihres Schirms, der sich bedarfsgerecht neigen lässt ein angenehmes, erzeugt sie nach unten gerichtetes Licht, das den Bereich perfekt ausleuchtet.

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