
Limitierte Zeitreise 911
Ein Porsche 911 ist ein Porsche 911. Punkt. Relativ egal, aus welcher Epoche er stammt, er muss sich nicht erklären. Denn ein Porsche muss erlebt werden.
Ein klein wenig wollen wir diesen speziellen Porsche nun aber schon erörtern, denn beim 911 Spirit 70 gibt es doch deutlich mehr zu erzählen als bei einem Standard-911er, sofern ein 911 überhaupt jemals Standard sein kann. Der 911 Spirit 70 ist ein Sprungbrett in eine Ära, in der Coolness noch ein Lebensstil war und nicht nur ein Marketingbegriff. Eine Zeit, in der Ledersitze nach Abenteuer rochen, Felgen, in diesem Fall die Sport Classic Räder im „Fuchs“-Design, nicht nur schick, sondern auch eine Kampfansage an den Asphalt waren und man mit dem Auto selbst noch Geschichten erzählte und nicht durch nüchterne Datenblätter.
Protz 2.0
Man nehme also ein sattes, tiefes Grün – Olive Neo –, werfe eine Prise goldene Bronzit-Akzente ins Design, setze ein paar seidenmatte Racing-Streifen obendrauf und würze mit dem Wissen, dass man ein Auto fährt, das auf genau 1.500 Stück limitiert ist. Fertig ist die Fahrmaschine für Menschen mit Geschmack und Sinn für Historie. Die Plaketten der Porsche Exclusive Manufaktur? Ein stilles Nicken an jene, die verstehen, dass Luxus nicht laut sein muss.
Diese Farbe! Das Grün ist nicht einfach grün, es ist ein Statement. Es sieht aus, als hätte es Steve McQueen persönlich ausgesucht, kurz bevor er sich in seinem 911 S einen Kaffee im Beverly Hills Hotel holte. Der Spirit 70 macht keine halben Sachen, sein Look ist das Destillat dessen, was Porsche in den letzten Jahrzehnten an Coolness kultiviert hat. Selbst die goldfarbenen Schriftzüge und die ikonische „Lollipop“-Startnummer an der Seite schreien nicht nach Aufmerksamkeit – sie haben sie einfach. Dieser Porsche fährt nicht vor, er erscheint.
Retro-Seele
Im Innenraum angelangt, setzt die Zeitmaschine ein. Denn das Pascha-Muster in Schwarz und Olive Neo auf den Sitzen ist kein Gag, sondern Designgeschichte. Dieses hypnotische Schachbrett hat schon in den 70ern für Furore gesorgt und sieht heute noch mindestens so verrückt aus wie damals.
Es ist das perfekte Zusammenspiel zwischen Historie und Moderne: Man könnte sich hier genauso gut mit Pilotenbrille und einem leicht versifften Ledermantel reinsetzen und sich auf eine Spritztour an die Côte d’Azur begeben, mit einer Miles-Davis-Kassette im Handschuhfach, versteht sich. Es warat wegen der Coolness. Apropos Handschuhfach: Selbst das ist mit Pascha-Muster ausgekleidet. Warum? Weil man es kann. Weil es ein Detail ist, das niemand braucht, aber jeder liebt. Eben das, was ein Auto von einer Ikone unterscheidet.
Dazu kommt butterweiches Clubleder in Basaltschwarz, veredelt mit Olive-Neo-Ziernähten, die so exakt gesetzt sind, dass selbst ein Uhrmacher feuchte Augen bekommen würde. Der Drehzahlmesser präsentiert sich mit weißen Zeigern und grünen Ziffern im Stil des Porsche 356 – nur eben mit Hightech-Display, weil wir nicht mehr 1973 schreiben. Selbst die Türprojektoren setzen noch einen drauf: Wer einsteigt, bekommt das animierte „Icons of Cool“-Logo auf den Asphalt geklatscht. Kleine Geste, große Wirkung, nicht nur bei einem selbst, auch beim Passantenvolk.
Rocketman im Smoking
Unter der Haube steckt der 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 541 PS – das bedeutet, dass dieser 911 nicht nur gut aussieht, sondern auch gnadenlos abliefert. Und ja, er hat ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK), das so schnell schaltet, dass man meinen könnte, der Wagen wüsste schon vorher, was der Fahrer als Nächstes will.
Natürlich gibt es auch Hinterachslenkung, Porsche Active Suspension Management und eine Hochleistungsbremse, die locker einen Flugzeugträger stoppen könnte. Aber das ist alles zweitrangig. Denn was wirklich zählt, ist das Fahrgefühl. Der Spirit 70 ist nicht einfach nur schnell – er fühlt sich nach etwas an. Nach Leben. Nach Straße. Nach einer Kurvenhatz durch die Toskana, einer Grenzerfahrung in den Pyrenäen, einem Roadtrip durch die Alpen, bei dem man sich zwischen den Gangwechseln daran erinnert, warum Autos eigentlich einmal gebaut wurden: nämlich nicht, um von A idealerweise nach B zu kommen, sondern um Emotionen zu wecken.
Wenn der Porsche nicht fährt
Natürlich gibt es zum Spirit 70 den passenden Porsche Design Chronograph – handgefertigt, mit Zifferblatt im Pascha-Muster und Armband aus original Porsche-Interieurleder. Sogar die Felgenfarbe des Autos findet sich am 360°-Rotor wieder. Ein Stück Automobilkunst für das Handgelenk – und wie das Auto nur 1.500 Mal auf dieser Welt zu haben. Wer den Wagen besitzt, will ihn auch am Handgelenk spüren, wenn er nicht gerade darin unterwegs ist.
Der 911 Spirit 70 ist kein Auto für Leute, die nur den Ort wechseln wollen. Er ist gemacht für Menschen, die wissen, dass die schönsten Strecken keine Point of Interest oder ein Handysignal haben. Für Menschen, die Kurven zelebrieren, die ihre Garage als Wohnzimmer betrachten und die wissen, dass echtes Design immer zeitlos bleibt.
Er ist für jene, die morgens in ihren 911er steigen, den Zündschlüssel drehen und für ein paar Sekunden einfach nur dem Klang lauschen, bevor sie losfahren. Wobei hier moderne Technik alte Gewohnheit ablöst, denn statt dem Zündschloss wartet hier natürlich ein Start-/Stoppknopf, aber immerhin links neben dem Lenkrad, wie sich das für einen 911 gehört.
Wer diesen Porsche fährt, trägt nicht nur ein Stück Geschichte weiter – er wird selbst zur Geschichte. Ein rollendes Denkmal an eine Zeit, in der Autos noch Seelen hatten und kein Elektro-Gadget waren, das sich selbst ausparkt. Eine Hommage an das, was wirklich zählt oder mehr zählen sollte im Leben. Nämlich Spaß, Stil, ein Hauch Selbstironie und ein kleines bisschen Wahnsinn zum Drüberstreuen.
© Porsche