„Design ist in jeder Hinsicht sehr präsent, vom Einrichten bis zum Auto. Es spielt immer eine Rolle, ob man will oder nicht.“ Ein Satz, der nüchtern klingt, aber eine Haltung beschreibt: Design ist kein Add-on, sondern eine Grundkonstante unserer Wahrnehmung.

Gleichzeitig weiß Fladenhofer, wie unterschiedlich diese Wahrnehmung ausgeprägt ist. „Es gibt schon Leute, die das Auge dafür nicht haben, und es gibt welche, die sich identifizieren und es in jeder Lebenslage umsetzen.“ Wer aus der Branche kommt, sagt er, schaue oft härter hin – manchmal zu hart. „Design im Alltag … leider urteilt man viel, wenn man aus der Branche ist. Man ist vergiftet.“ Ein ehrliches Eingeständnis, das zeigt, wie eng Expertise und kritischer Blick miteinander verbunden sind.

Niemand kommt aus

Trotzdem: Niemand kommt aus. Gestaltung ist überall – und sie begegnet uns in einer Vielfalt, die man nur erkennt, wenn man bereit ist, Wertschätzung zuzulassen.

Die Frage, ob Design nur schön sein darf oder auch funktional sein muss, beantwortet Fladenhofer ohne Zögern: beides. „Es gibt Produkte, die Kunstwerke sind. Aber meine Produkte haben schon Designanspruch – und erfüllen auch die Funktion. Ich sehe das so: nicht überkompliziert machen. Die Funktion muss gegeben sein, aber es muss gefallen. Und die richtig Guten können beides.“

Über absolute No-Gos und ein Designverständnis, das weit über Formschönheit hinausgeht, spricht FLadenhofer im Video-Talk.