Design & Interieur

Châteaucore: Warum der Look französischer Landhäuser jetzt unser Zuhause verzaubert

Manchmal reicht ein Detail: ein geschnitzter Spiegel, ein Sessel mit Samtbezug, eine Vase aus Keramik. Dinge, die schon etwas erlebt haben – oder zumindest so wirken. Châteaucore ist genau das: ein Stil, der Räume weichzeichnet, der Geschichte spürbar macht, ohne altmodisch zu wirken. Und der dabei erstaunlich modern ist.

Von Julia Weninger

Was ist Châteaucore eigentlich?

Der Begriff setzt sich aus „Château“ – dem französischen Landhaus oder Schloss – und „Core“ als stilprägendem Kern zusammen. Was das bedeutet? Eine Mischung aus ländlichem Charme, eleganter Klassik und gelebter Patina. Antike Möbel, Naturmaterialien, ruhige Farben. Weniger als ein Trend, eher ein Gefühl.

Der Look erinnert an französische Landsitze, aber übersetzt ins Heute. Es geht nicht darum, einen Raum wie ein Museum wirken zu lassen, sondern um Wärme, Atmosphäre – und hin und wieder auch um ein bisschen Drama.

Warum gerade jetzt?

Vielleicht, weil wir genug haben von durchgestylten, seelenlosen Interiors. Châteaucore bringt wieder Persönlichkeit ins Wohnen. Der Stil erlaubt Spuren von Zeit, Imperfektion, Charakter. Nichts muss perfekt sein – aber gut ausgewählt.

Gleichzeitig passt er überraschend gut zu modernem Design: Ein antiker Tisch neben einem klaren Sofa? Funktioniert. Ein Vintage-Spiegel über einer glatten Betonwand? Ebenfalls.

Wie funktioniert's`?

Châteaucore lebt von einer ruhigen, natürlichen Ästhetik und von Dingen, die Geschichten erzählen. Es sind weniger die großen Gesten, sondern die feinen Details, die diesen Stil ausmachen.

Materialien wie Holz, Stein, Keramik, Leinen oder Samt bilden die Basis. Sie dürfen Struktur zeigen, Ecken und Kanten haben. Denn Spuren von Zeit sind hier kein Makel, sondern gewollt. Glattes, Hochglanzpoliertes sucht man vergeblich. Stattdessen wirken die Oberflächen lebendig, warm und greifbar.

Die Farbpalette bleibt zurückhaltend: gedeckte Naturtöne wie Creme, Steingrau, Salbeigrün oder helles Ocker bestimmen das Bild. Alles wirkt matt, weich, fast pudrig – Farben, die nicht dominieren, sondern sich einfügen. Wenn man den Look beherrscht, kann man ihn aber genauso gut in leuchtenden Farben umsetzen.

Bei den Möbeln steht nicht das Designobjekt im Vordergrund, sondern das Einzelstück mit Charakter. Ein alter Holzstuhl, ein barocker Bilderrahmen, ein Schrank oder Tisch mit Patina. Alles sind bewusst diese Stücke, die dem Raum Tiefe geben. Nichts ist durchgestylt, aber alles wirkt bewusst gewählt.

Und dann sind da die Details: feine Gläser mit Schliff, Stoffe mit dezenten Blumenmustern, geerbte Objekte, die nicht dekorativ wirken wollen, sondern emotional. Statt vieler Accessoires lieber einige Dinge, die Bedeutung haben – und die das Zuhause persönlich machen, ohne es zu überladen.

© NOAH interior Design, Laura S, Esra Battal, Edina Ortner, gemscoutposhmark, Kevin McCarthy, Ajka Crystal

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