Design Deluxe hat sich auf die Suche nach besonderen Stücken gemacht, bei denen Design auf Intelligenz trifft.
Modularität war lange eine lediglich strukturelle Frage: Grundrisse, die sich anpassen lassen, Möbel, die mehr als eine Funktion erfüllen, Räume, die je nach Tageszeit ihre Nutzung wechseln. Doch in der nächsten Stufe wird flexibles Wohnen nicht nur durch Architektur und Möbeldesign geprägt, sondern durch Technologien, die sich unsichtbar in den Alltag integrieren – und dort ihre Wirkung entfalten. Smart Gadgets, die nicht wie Technik aussehen, sondern wie Teil einer kuratierten Wohnästhetik wirken, werden zum subtilen Rückgrat eines neuen, intelligenten Wohnens
Dabei geht es nicht um plakative Smart-Home-Features, sondern um leise Innovationen, die den Lebensraum funktional erweitern – durch hybride Nutzung, durch Systemintegration, durch temporäre Transformation. Und genau an dieser Schnittstelle zwischen Design, Funktion und Technik gibt es tatsächlich einige bemerkenswerte Produkte, die sich nahtlos in ein modulares Wohnkonzept einfügen. Und es werden immer mehr. Design Deluxe stellt exemplarisch vier Stücke vor.
Die Vase, die lädt: Wireless Charging trifft Objektkultur
Mit Oblio hat Lexon ein Objekt geschaffen, das mehr ist als eine kabellose Ladestation: Es ist ein Ritual der Entschleunigung in Zeiten digitaler Dauerpräsenz. Die schlanke Vase aus Soft-Touch-Kunststoff wirkt auf den ersten Blick wie ein minimalistisches Dekoobjekt – tatsächlich aber verbirgt sich darin ein UV-C-Reiniger, der Smartphones nicht nur mit neuer Energie versorgt, sondern auch bis zu 99,9 % der Bakterien auf ihrer Oberfläche neutralisiert. Form und Funktion verschmelzen hier zu einem poetischen Statement: Technik muss nicht laut, grell oder allgegenwärtig sein – sie darf auch verschwinden. Oblio verschluckt das Smartphone für 20 Minuten und erinnert uns daran, dass auch die digitale Welt gelegentlich eine Pause braucht.

Die Lampe, die zuhört: Senic Covi als Lichtquelle und Steuerzentrale
Mit Covi hat das Berliner Design-Tech-Studio Senic eine Leuchte entwickelt, die mehr als nur leuchtet: Covi ist smarte Designerlampe, Sprachsteuerungshub, Lichtstimmungsmacher und Interface in einem. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut konzipiert, ermöglicht sie nicht nur stufenlose Lichttemperaturregelung über Tagesverlauf und Nutzungsszenarien – etwa Konzentration vs. Entspannung –, sondern integriert sich als zentrales Steuerungselement in ein modular gedachtes Raumkonzept. In Studios, Mikroapartments oder flexiblen Arbeits-Wohn-Settings übernimmt Covi eine zentrale Rolle: als non-invasives Interface zwischen Bewohner:in und Raum.

Der Schrank, der pflegt: Der Samsung AirDresser als Raumobjekt
Kaum ein Produkt zeigt besser, wie Design und Funktion zu einer neuen Raumlogik verschmelzen, als der Samsung AirDresser. Was aussieht wie ein schmaler, schwarzer Kleiderschrank – formal stark reduziert, hochreflektierend, nahezu monolithisch – ist in Wahrheit ein textilpflegendes Reinigungssystem mit Dampf, UV-Filter, Geruchsneutralisierung und Knitterschutz. Gerade in flexiblen Wohnformen, in denen kein Platz für klassische Hauswirtschaftszonen bleibt, wird der AirDresser zur architektonischen Antwort auf textile Pflege. Er reduziert den Bedarf an Stauraum, an Bügeleisen, an Reinigungsfahrten – und liefert, mit einem Handgriff, frische Kleidung. Besonders spannend: Im Hotellerie- und Longstay-Segment beginnt der AirDresser zum neuen Standardmodul zu werden – als funktionales Upgrade für Räume mit hoher Flächeneffizienz.

Der Heizkörper, der ein Bild ist: Arteplano von Zehnder
Mit dem Arteplano zeigt Zehnder, dass selbst klassische Haustechnik zum gestalterischen Element modularer Innenarchitektur werden kann. Der Heizkörper wird hier zur abstrahierten Bildfläche: plan, rahmenlos, wahlweise in eloxiertem Aluminium oder individuell bedruckt. Im Ergebnis entsteht ein Wandobjekt, das sowohl thermisch als auch visuell wirkt – und damit doppelt zur Atmosphäre des Raumes beiträgt. Gerade in kleinen oder multifunktionalen Räumen – etwa Homeoffice-Nischen, Entrées oder Wohn-Schlaf-Hybriden – ermöglicht Arteplano eine subtile Integration von Technik, ohne gestalterische Kompromisse. Der Heizkörper wird zur Fläche, zur Struktur, zum Kunstobjekt. In dieser Hybridisierung liegt eine Qualität, die modular gedachte Raumgefüge deutlich aufwertet.

(c) Zehnder; Leon; Covi; Samsung; stockcake