Neue Technologien sorgen für immer bessere Vernetzung der einzelnen Geräte. Aber auch dafür, dass im repräsentativen Wohnraum geruchlos und ästhetisch gekocht werden kann.
Form follows function ist schön und gut, manchmal muss sich aber auch die Funktion der Form anpassen. Etwa dann, wenn die Küchen aus dem versteckten Kämmerlein mitten in die Wohnbereiche wandern – und man dort weder den gegrillten Fisch riechen, noch die Abzugshaube als mäßig eleganten Raumteiler sehen will. Die ästhetischen Ansprüche an die Küchen sind in den vergangen Jahren massiv gewachsen, als Teil nicht nur des Wohn- sondern auch des repräsentativen Bereichs werden darin optisch keine Abstriche mehr gemacht. Auch technisch müssen die Tempel der Nahrungszubereitung immer mehr können: Neben dem unsichtbaren Dunstabzug haben seit Beginn der Pandemie etwa berührungslose Armaturen an Attraktivität gewonnen. Küchen in Smart Homes müssen wissen, was im Kühlschrank fehlt, den Geschirrspüler starten, wenn die Waschmaschine fertig ist – und die dafür nötigen Ressourcen so klug einsetzen, dass auch die Bedürfnisse der kommenden Generation berücksichtigt werden.
Vade Retro, Abzugshaube!
Ansprüche, denen die großen Marken mit stetigen Weiterentwicklungen Rechnung tragen – die manchmal aber auch ein einzelner Küchen-Profi zunächst im Alleingang erkennt und erfüllt. Wie etwa Willi Bruckbauer, der vor elf Jahren als Schreiner zwar bereits jede Menge Erfahrung mit Edel-Küchen wie Bulthaup gemacht hatte – jedoch in Sachen Perfektion immer wieder an den Abzugshauben scheiterte. „Sie sind laut, wenig effektiv und störend im Blickfeld. Zudem limitieren sie Gestaltungsmöglichkeiten bei der Küchenplanung“, bringt er es auf den Punkt. Nachdem sich immer mehr Kunden nach einer Designlösung erkundigt hatten, mit denen sich neben den Gerüchen auch unangenehme Effekte wie beschlagene Brillengläser vermeiden lassen, begann der Technikaffine 2006 selbst herumzutüfteln und entwickelte den ersten BORA-Dunstabzug, der sowohl technischen wie ästhetischen Ansprüchen gerecht wurde; 2010 folgte dann die Markteinführung von BORA Classic. „Die hat er dann bei der Küchenmesse in Löhne zunächst bei einem Spezl am Stand präsentiert“, erinnert sich Unternehmenssprecherin Klaudia Meinert. „Aber dort sofort einen so regen Zulauf der Fachwelt gehabt, dass klar war, dass es einen Markt dafür gibt.“ In der Zeit danach heimste der Designer jede Menge Auszeichnungen ein, verkauft seine Dunstabzüge heute in 60 Länder der Welt – und entwickelt seine Produkte kontinuierlich weiter. „Inzwischen gibt es Modelle mit Abluft und Umluft, Kompaktgeräte für kleinere Küchen, für Induktionsherde, Griller oder Teppanyaki-Platten“, erklärt Meinert. Heuer im Sommer wird das Sortiment mit dem neuesten Produkt erweitert: Mit X BO wird BORA einen Dampfgarer auf den Markt bringen, der sich öffnen lässt, ohne dass man mit beschlagenen Brillengläsern davor steht und der ganze Raum von Broccoli-Duft durchzogen wird.
Abgesaugt in coolem Schwarz
Auch im Hause Gaggenau hat man früh mit der Entwicklung neuer Lüftungssysteme begonnen, bereits 1976 die erste Muldenlüftung eingeführt, die neue Technologie seitdem immer weiter entwickelt und mit neuen Designs kombiniert. Das neueste Baby des Luxusküchenherstellers ist ein Flex-Induktionskochfeld mit integrierter Lüftung und Edelstahl-Drehknebeln. Das 90 Zentimeter breite Induktionskochfeld aus tiefschwarzem Glas fügt sich rahmenlos und flächenbündig in das Küchenambiente ein, und die massiven Edelstahl-Drehknebel setzen ein echtes Statement. Auf das Gaggenau Chef-Designer Sven Baacke besonders stolz ist: „Da wir Wert auf herausragendes Design legen, haben wir das Kochfeld mit den charakteristischen Drehknebeln in Schwarz ausgestattet – ein Statement in Sachen Profi-Anspruch.“ Durch das ebenfalls schwarze Lüftungsgitter werden Kochdünste direkt an der Oberfläche abgesaugt, die Automatik-Funktion reguliert das Kochfeld mit Hilfe von Sensoren – und das alles energieeffizient, leise und effektiv. Außerdem gibt es erweiterbare Kochzonen, einen Booster für kräftiges Anbraten, eine Warmhaltefunktion und einen Bratsensor, der die Temperatur konstant hält und Anbrennen verhindert.