Wohnen ist ein Spiegel der Seele – unter diesem Motto steht die neue Ausgabe des DESIGN DE LUXE. Wir möchten Inspiration geben, den eigenen Stil zu finden und eine Wohlfühlumgebung zu schaffen, die vom ersten Planungsstrich bis zum Urlaubssouvenir die eigene Persönlichkeit spiegelt.
„Ich hatte eine Schulkollegin mit der schönsten Handschrift, die ich je gesehen habe“, erzählt Sabine Jäger, Herausgeberin des DESIGN DE LUXE. „Geschwungen, schlank, elegant. Ebenmäßig bis zum letzten Strich. Und wie sehr wollte ich auch so eine Schrift haben. Doch bei aller Übung und Konzentration gerieten meine Buchstaben immer schief, so schön ich den Beginn einer Seite zu gestalten vermochte, so unabwendbar schlichen sich Zeile um Zeile immer mehr meiner kleinen Eigenheiten ein. Mit dem Wohnen verhält es sich ebenso.“
Was es mit der eigenen Handschrift beim Wohnen auf sich hat, das ist es, womit sich die aktuelle Ausgabe des Design De Luxe Magazins beschäftigt.
Wir können begeistert die schönsten Kompositionen auf Hochglanzbildern bewundern, Stilrichtungen von rustikal bis puristisch studieren und planen – in der Realität wird doch jeder Raum unsere Handschrift tragen,
bei der die Buchstaben immer wieder einmal schief geraten. Das sonnig-bunte Ölkreidebild am Edelstahlkühlschrank, am edlen Kamin der kitschige Magnet, den man aus dem letzten Urlaub mitgebracht hat. Und das alles ist gut so – denn wir und unsere kleinen Eigenheiten sind es, die einen Raum letztendlich zum Leben erwecken, zu einem Zuhause machen.
Die Kunst des Wohnens ist es, einen gelungenen Brückenschlag zwischen funktional, schön und persönlich zu schaffen. Ein wichtiger Faktor bei einem solchen Unterfangen ist freilich die richtige Planung, weiß Innenarchitekt Heinz Glatzl von M&G: „Wir können nur jedem unserer Kunden raten, sehr intensiv und genau zu planen. Themen, die in der Planung nur unbefriedigend gelöst werden – nach dem Motto „Das hat noch Zeit, das lösen wir später“ – rächen sich!“
Erfahrung und eingespielte Teams sparen Zeit und bewahren vor Fehlern: „Darum kann man nur jedem Kunden empfehlen: Beschäftigt Profis und im Idealfall schon abgestimmte Teams, die es gewohnt sind, gemeinsam zu arbeiten.“
Trends richtig betrachten
Gerade in den letzten Jahren hat die Auseinandersetzung mit Trends für manche eine fast einschüchternde Anmutung, als würden sie uns von einer abstrakten Macht von außen aufgedrängt. Richtig betrachtet sind Trends wertvolle Entscheidungshilfen, ein Spiegelbild dessen, was uns als Gesellschaft und Individuen wichtig erscheint. Warum dominieren diesen Herbst warme, gedeckte Farben und natürliche Materialien? Weil wir sie mögen. Weil wir uns gerne am Kamin in eine Decke kuscheln und unser Auge an schönen Stücken wärmen. Weil es uns immer wichtiger wird, in Zeiten von Plastik und Wegwerfartikeln natürliche Stoffe und einzigartige Stücke in unserem Heim zu begrüßen. Wir mögen die Vorstellung, dass nicht eine Maschine unseren Esstisch oder unser neues
Bett gedrechselt hat, sondern ein Mensch, der liebt, was er tut. „Begriffe wie Handwerk und handmade erfahren im Moment ein Höchstmaß an Popularität“, erzählt Sarah Huber vom Innenausstattungsprofi Seliger bespoke Furnishing, „handwerklich gestaltete Dinge, die uns erfreuen und zu unserer Lebensqualität und Identität beitragen, haben auch für die Gesellschaft mittlerweile einen hohen Stellenwert.“
Natürlich zuhause
Die Beliebtheit von Naturmaterialien, die sich in den letzten Jahren immer weiter fortsetzt, spiegelt unser Bedürfnis nach Natürlichkeit, weiß Dan Badstuber von Johan Wohnen: „Wie bei vielen anderen Produkten sind auch Möbel oder die Möbeleinrichtung ein Spiegelbild der Seele. Ob sich jemand mit weichen, harten, natürlichen oder künstlichen Oberflächen umgibt, sagt sehr viel über seine Person aus. Natürliche Materialien wie Massivholz sind immer ein Zeichen dafür, dass jemand geerdet ist.“
Dabei ist die Vielfalt von Naturmaterial riesig und kann sich bis ins kleinste Detail durchziehen, erklärt Badstuber. „Zusätzlich zu Holz, Stein und Wolle arbeiten wir mit Leinen, Jute oder Brennneselfaser im Stoff- oder Teppich- bereich. Bei der Wandgestaltung setzen wir auf Tonputz, der eine positive Wirkung auf die Raumluft hat und zusätzlich pilz- und schimmelhemmend ist. In puncto Dekoration empfehlen wir sehr gerne Produkte aus Ton, Glas oder Porzellan.“