Französisches Design – Handwerkskunst, Luxus & kulturelles Erbe 

Anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Paris haben wir uns die Frage gestellt, welche französischen Marken für hochwertiges Interior Design und Tableware stehen? Verfügt doch Frankreich über genügend Luxusmarken für Lederwaren, Accessoires, Parfums, Uhren und Schmuck, aber eher wenige (zumindest bekannte) für luxuriöse Einrichtung. Unser DE LUXE Best-of!

Roche Bobois

Eine der wenigen weltweit bekannten Designmarken ist Roche Bobois, welche die Geschichte zweier Familien, der Roches und der Chouchans, erzählt, die sich nie begegnet sind. Im Jahre 1950 kauft Jacques Roche das alte Theater Alexandre Dumas an der Rue de Lyon und lässt dort zwei Geschäfte einrichten. Seine Söhne Philippe und François treten ins Unternehmen ein und etablieren zusammen seine Entwicklungsstrategie. Sie vermarkten fortan die besten zeitgenössischen Möbel, welche stark von Bauhaus-Designern der damaligen Zeit inspiriert sind. Parallel beschäftigt sich die Familie Chouchan am Boulevard Sébastopol mit dem Möbelvertrieb in ihrem Geschäft namens “Au Beau Bois“, woraus später Bobois wurde. 

Die heutigen Kollektionen – mit einem hohen Grad an individueller Gestaltung – werden ausschließlich in Europa produziert und sind Ergebnisse von Kooperationen mit renommierten Designern und Künstlern wie Marcel Wanders, Kenzo Takada, Ora Ito, Christophe Delcourt, Stephen Burks oder Joana Vasconcelos. Das wohl bekannteste und kultigste Roche Bobois Möbeldesign ist das Mah Jong Sofa, welches in den 1970er Jahren von Hans Hopfer entworfen wurde. Die Möglichkeiten der Anordnung dieser völlig modularen Sitzelemente durchbrachen bisherige Gestaltungsformen und regen zu komplett neuen Ideen an, Räume einzurichten. Anfangs noch mit einfachen Stoffen gepolstert und bezogen „kleiden“ heute ausschließlich weltbekannte Couturiers wie Jean-Paul Gaultier und Missoni diese Sofalandschaften.

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Ligne Roset

Wie bei den besten international erfolgreichen Luxusherstellern gründet auch bei Ligne Roset die Firmengeschichte auf traditioneller französischer Handwerkskunst. Antoine Roset (1841–1893), Urgroßvater der heutigen Inhaber Pierre und Michel Roset, steht am Anfang der Familiensaga. Der aus Cruseilles in Savoyen stammende Kellner begeistert sich für die wundervollen Buchenwälder der Region Bugey und lässt sich mit 19 Jahren in Oussiat bei Pont D᾽Ain nieder. Dort gründet er 1860 eine kleine Fabrik für Regenschirme. Um seinen Betrieb weiterzuentwickeln, kauft er 1892 ein Anwesen in Montagnieu, aber Ende des 19. Jahrhunderts kommen die Damensonnenschirme aus der Mode, was Antoine Roset dazu bewegt, seine Drechselmaschinen umzubauen, um Stuhlbeine,  -sprossen und schließlich komplette Stühle zu fertigen. 1936 produziert Roset seine ersten Polstermöbel, hauptsächlich mit Lederbezügen. 

Beginnend im Objektgeschäft stellt Ligne Roset erst in den 70iger Jahren auf die Einrichtung von Privathaushalten um und startet mit zeitgenössischem Design. Gefolgt von einer Zusammenarbeit mit dem Designer Michel Ducaroy,, welcher 1973 das Sitzkissen Togo entwirft, wohl die bekannteste Designikone des Unternehmens. Heute arbeitet Ligne Roset mit mehr als 70 Architekten und Designern aus vielen Ländern und den unterschiedlichsten Bereichen zusammen. In 150 Jahren ist die Marke zu einem Symbol für elegante Lebensart rund um Sitz- und Kastenmöbeln, Leuchten, Teppichen und Heimtextilien geworden.

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Baccarat

Das Feuer der Leidenschaft: seit 1764 hat die Leidenschaft für Exzellenz innerhalb der Baccarat Manufaktur Generationen an Kunsthandwerkern zusammengebracht, um die vier Elemente der Natur – Erde, Luft, Feuer und Wasser – in unvergleichlich reines Kristall zu verwandeln. Durch eine sorgfältige Choreografie der sogenannten „Feuermagier“ entstehen daraus außergewöhnliche Objekte für gehobene Tischkultur und Kronleuchter.  Dabei wird jedes Stück in der Manufaktur mehrmals bearbeitet, verfeinert und kritischen Blicken unterzogen.

Althergebrachte Verfahren entwickeln sich im Laufe der Zeit dennoch weiter. Baccarat ist die erste Maison, welche 1827 Teile für Kronleuchter und seit 1839 farbige Stücke aus Kristall fertigt. Das Unternehmen steht seit jeher für Handwerkskunst an der Spitze des Fortschritts. Dieses Streben nach dem Außergewöhnlichen, das von Generation zu Generation fortgeführt wurde, hat dazu geführt, dass Baccarat heute insgesamt 50 verschiedene Fähigkeiten vereint, die direkt mit der Entstehung von Kristall in Verbindung stehen, sowie 14 Meilleurs Ouvriers de France – die größte Anzahl unter französischen Luxushäusern.

Eine der aktuellsten Kollektionen ist „Die Sand Odyssee“. Sand – ein Schatz der Natur – offenbart sein zauberhaftestes Geheimnis, wenn er sich mit Flammen vereint. Bei Kontakt mit Feuer und in den erfahrenen Händen von Kristallhandwerkern entsteht Magie, die das Material in ewiger Schönheit erstarren lässt und neue Kunstwerke schafft.

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Christofle

Die Kunst des Lebens ist für das Unternehmen Christofle in der Tat eine Kunst: ein Universum zu erfinden, ein Haus mit Freude zu dekorieren, einen Tisch zu decken, das Gute und Schöne zu teilen, das Glück eines jeden Augenblicks zu kultivieren. Seit 1830 kreiert Christofle mit Eleganz und Know-how außergewöhnliche Tischkunst, raffinierte Schmuckstücke und Wohnaccessoires. Hierfür setzt die Maison Christofle vollständig auf handwerkliche Fertigung. Die wertvollen Tätigkeiten wie Drehen, Prägen, Schnitzen und Gravieren, die von den Händen der Handwerker ausgeführt werden, verewigen die Qualitäten von Eleganz und Exzellenz. 

Es ist diese unersetzliche Expertise, welche von hochqualifizierten Fachkräften weitergegeben wird und das lebendige Erbe von Christofle ausmacht. Als wahre „lebende Schätze“ sind die Goldschmiedemeister die Hüter der Nachhaltigkeit und Qualität des Christofle Wissens. Als Pionier in der Industrialisierung eines der ältesten Handwerke der Welt hat die Maison Christofle im Laufe seiner Geschichte mehrere Produktionsstandorte kennengelernt. Heute ist die Marke weltweit besonders für ihr einzigartiges Silberbesteck bekannt. 

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Tréca

Seit 1955 entwirft und produziert die Maison Tréca Lattenroste, Matratzen, Betten und Kopfteile, um den Bedürfnissen eines neuen Kundentyps gerecht zu werden. Im Mai 1959 besuchte General de Gaulle das Werk in Beaugency und beglückwünschte Victor Moritz zur Wiederbelebung seines Unternehmens, das zu 100 % französisch bleiben konnte und dies immer noch ist. Heute produziert Tréca im Werk Reichshoffen weiterhin seine eigenen Stahlfedern. Ein Know-how, das bewahrt und von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Tréca ist mehr als eine Premium-Matratze oder ein hochwertiges Bett. Tréca bietet einen Lebensstil: die Kunst, zu leben und sogar die Kunst, zu schlafen. Ein Know-how in Bezug auf gesunden Schlaf, welches von großen Pariser Palästen, internationalen Designern, besten Handwerkern und Arbeitern, sowie dem weltberühmten französischen Know-how inspiriert ist. Die Tréca Produkte sind weit mehr als nur ein bisschen Ruhe oder eine kleine Pause zwischen zwei anstrengenden Tagen: die Tréca Schlaf- und Bettwaren sind ein Universum des „guten Schlafs“.

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