Hohe Wellen schlagen – Drehen wir den Trend-Hahn mal richtig auf!

Das Badezimmer holt auf! Weiß-in-Weiß ist passé. Nach dem Einzug der Farbe in Wohnzimmer und Küche ist jetzt auch das Bad dran. DE LUXE macht die Welle für die schönsten Stücke des neuen Jahres und verrät, was KI im Bad verloren hat. 

Sie ist und bleibt die unangefochtene Protagonistin jeder Badezimmer-Komposition: die Wanne. Natürlich möglichst freistehend, gerne als Signature Piece und am besten mit Natur-Surrounding. Entweder mit großzügiger Glasfront nach außen oder Dschungel-Ambiente drinnen. Gleich ob wasserfeste Tapete oder Pflanzen-Arrangements – am liebsten beides. Pflanzen im Bad – ein Keytrend, das bestätigt auch Interior Designerin Anke Stern. Wer kann, greift zu echten Pflanzen und ordnet diese in Inseln an. Und: es gelte „mehr ist mehr“. Eine einzelne Monstera reißt kein Bad raus, sondern wirkt eher planlos. 

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Als Ergänzung – oder bei fehlendem Sonnenschein stattdessen – darf’s gerne eine auffällige Tapete sein. „Bitte keine Fototapete“ ergänzt Stern sicherheitshalber, was eigentlich bekannt sein sollte. Monstera-, Wald- oder Flaschengrün – ganz gleich welche Nuance, die Farbe der Hoffnung ist beliebt und die Gründe dafür liegen auf der Hand. All-Green ist eine Option. Sehr chic aber etwa auch: die Kombination von Pink und Grün, man kennt das aus anderen Räumen und wie so oft schwappen solche Ansätze später ins Bad über.

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Trend zu matt-schwarz und matt-weißen Armaturen

Wer bereit ist, noch einen Schritt weiterzugehen, kann sich mit der „Mob wife aesthetic“ auseinandersetzen. Denken Sie an auftoupierte Haare, italienische Mafiosi-Opulenz und eine stilistische Gratwanderung. Im Interior Design spricht man auch von Maximalismus. Dieses Over-the-Top-Denken ist definitiv nichts für jeden, aber es hat schon was. Denn Lebensfreude beziehungsweise die Darstellung ebendieser ist ein Megatrend der Jetztzeit. Das heißt jetzt nicht, dass man zur Leoparden-Tapete greifen muss – oder sollte. Aber sehr wohl, dass man zwischen Badewanne und Handtuchwärmer durchaus etwas aufdrehen kann. 

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Das könnten sein: vertikale Kitkat-Fliesen, gebürstete Bronze, grafische Tapete und eventuell sogar Kunstwerke an der Wand. Wenn letztere noch Vintage-Fundstücke sind, dann kommt das schon gut hin. Bricht das jetzt mit dem seit Jahren proklamierten „Heim-Spa-Trend“? Mitnichten. Wer sich in den führenden Hotels umsieht, merkt: Weiß-in-Weiß gibt es nur noch selten. Es mag zwar Hygiene suggerieren, aber auch Sterilität. Die Designer sehen dagegen mit Vorliebe Schwarz, fast all over. Beispiele: Laufen oder Axor, die das „Rosewood“ in München ausgestattet haben. Auch beim dänischen Hersteller Vola, eigentlich dafür bekannt bereits in den 1970er-Jahren auf bunte Armaturen gesetzt zu haben, spricht man von einem Trend zu matt-schwarzen, aber auch matt-weißen Armaturen. So oder so: es geht um Kontraste.

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Armaturen im Design Museum

Schön und gut, aber die Basics müssen halt stimmen, wie Anke Stern immer wieder betont. „Die Qualität von Einbauarmaturen hat sich leider verschlechtert. Tropfende Produkte und Bauschäden sind die Folge, hier sollte auf keinen Fall gespart werden.“ Es ist nett, wenn die Armatur oder das Waschbecken von Design-Liebkind Patricia Urquiola entworfen wurde, aber es ist nicht das Um und Auf. Der Urquiola-Fauteuil wird vermutlich eher weitervererbt als die Armatur, wobei: beim Hersteller Vola verweist man darauf, dass man immer noch Ersatzteile für Produkte liefert, die älter als 50 Jahre sind. Die dänischen Armaturen finden sich unter anderem im Museum of Modern Art in New York City. 

Wer sich also beim Händewaschen am Design erfreut, hat vielleicht auch eher beim Blick in den Spiegel ein Lächeln im Gesicht. Und hier gibt es 2024 übrigens schon ganz schön smarte Modelle, zum Beispiel der neueBMind von Baracoda. Der Spiegel gibt einem – jetzt kommt’s  – Vorschläge für die Gesundheit – nach Gesichts- und Mimikanalyse basierend auf künstlicher Intelligenz.

Hinweis: Diese Story zu Trends Badezimmer in voller Länge finden Sie in der Ausgabe 12 des Design De Luxe Magazins – hier geht’s zum E-Paper.