Form, Funktion, Flug: 30 Jahre Adler-Tisch von Draenert

Mit einem Handgriff entfaltet sich der Tisch wie ein Adler im Flug. Patric Draenert gibt spannende Einblicke in die Entstehung und Weiterentwicklung eines echten Design-Meilensteins.

1995 entwarf Firmengründer Dr. Peter Draenert einen Tisch, der sich zum Herzstück der Draenert Kollektion entwickelte: den Adler. Mit seiner raffinierten Technik und handwerklichen Präzision begeistert er bis heute Designliebhaber auf der ganzen Welt. Der charakteristische Auszugsmechanismus bildet die Grundlage zahlreicher Patente – seine Formvielfalt kennt kaum Grenzen. Erhältlich ist der Adler in über 150 Natursteinausführungen sowie verschiedenen edlen Holzarten.

Zum 30-jährigen Jubiläum gibt Patric Draenert, Sohn des Firmengründers und heutiger Geschäftsführer der Manufaktur am Bodensee, einen sehr persönlichen Einblick in die Geschichte und Entwicklung dieses besonderen Möbels.

Ein Name mit Symbolkraft

„Mein Vater wollte einen Esstisch schaffen, der sich bei Bedarf in eine großzügige Tafel verwandeln lässt – der sich öffnen kann, ganz so wie ein Adler, der sich in die Lüfte schwingt“, erzählt Patric Draenert. „Für ihn war klar: Der Tisch muss nicht nur schön sein, sondern auch etwas können.“

Diese Philosophie – Schönheit mit Funktion zu verbinden – prägt die Manufaktur bis heute. Die ausgeklügelte Auszugsmechanik des Adler-Tisches ist zum Markenzeichen geworden und hat in den letzten 30 Jahren mehrere Patente hervorgebracht. Kombinierbar mit über 150 Natursteinsorten und verschiedensten Holzarten lässt sich jeder Tisch individuell konfigurieren – und so nie auf eine bestimmte Epoche oder einen Stil festlegen.

„Der Adler ist noch immer unter den Top 5 unserer Kollektion“, so Draenert. „Und was uns besonders freut: Es gibt viele Familien, in denen der Tisch über Generationen weitergegeben wird.“ Oft sei es der große Familientisch, der an die nächste Generation vererbt wird, während sich die Eltern ein kompakteres Modell zulegen. „Viele Menschen, die mit einem Adler aufgewachsen sind, kaufen sich später ihren eigenen.“ Und auch bei Haushaltsauflösungen falle eines auf: „Es wird vieles aussortiert – aber nie ein Draenert-Möbel.“

Von Fläsch bis Hongkong

Dass der Adler nicht nur in Privathaushalten steht, sondern auch in außergewöhnlichen Umgebungen, überrascht kaum. „Wir haben Tische nach Los Angeles geliefert, nach Asien, in Top-Hotels im Montafon“, erzählt Draenert. „Ein aktuelles Projekt ist besonders spannend: Für die Uhrenmarke Audemars Piguet steht ein Adler-Tisch in einem exklusiven Beratungsraum in Hongkong.“

Trotz globaler Präsenz bleibt das Herzstück des Unternehmens lokal: die Manufaktur in Immenstaad am Bodensee. Fünf Mitarbeiter – davon drei aus der Steinabteilung – arbeiten an einem Standardmodell aus Naturstein. Über 20 Stunden dauert es, bis ein Adler-Tisch fertiggestellt ist. „Sonderanfertigungen brauchen natürlich mehr Zeit“, sagt Draenert. Und obwohl sich manche Prozesse durch modernere Maschinen verändert haben, sind viele Handgriffe noch immer die gleichen wie vor 30 Jahren.

Was den Adler für Patric Draenert persönlich so besonders macht? „Dieser Tisch steht wie kein anderer für den Charakter meines Vaters. Intellektuell – aber immer mit einem praktischen Blick auf das Leben. Er hat gesagt: Ein Tisch muss mehr können, als hübsch dastehen.“ Diese Haltung – das Streben nach echter Funktionalität gepaart mit gestalterischem Anspruch – prägt das Unternehmen bis heute.

Und obwohl die Möbel von Draenert in aller Welt zu finden sind, bleibt der Produktionsstandort fest in der Heimat verankert. „Unsere Wurzeln am Bodensee und unsere Mitarbeiter sind ein wesentlicher Teil unserer Identität“, betont Patric Draenert.