Im vergangenen Jahr haben viele von uns mehr Zeit denn je in der eigenen Küche verbracht. Das wirkt sich auf Ansprüche und Trends für das Jahr 2021 aus.
So viel von unserem sozialen Zusammenleben spielt sich beim Essen und Trinken ab: Brunchen, Mittagessen, Nachmittagskaffee, Abendessen, Cocktails. Was aber tun, wenn die Gastronomie dieses Bedürfnis nicht befriedigen darf? Dann muss die eigene Küche einspringen. Sie wurde im vergangenen Jahr mehr denn je Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation und des Zusammenseins.
Unsichtbar, leistungsstark, funktional
Wie wichtig eine funktionale und kommunikative Küche sein kann, haben wir in diesem Jahr mehr denn je herausfinden können. Und das wird sich auch auf die Küchentrends 2021 auswirken. „Die Menschen verbringen in diesem Jahr deutlich mehr Zeit zuhause als bisher. Dadurch hat die eigene Küche massiv an Stellenwert gewonnen und wurde vielerorts besser ausgestattet.“, weiß Michael Mehnert, Geschäftsführer von BSH Hausgeräte. Der Anspruch an Funktion und Ästhetik der Geräte steigt. Besonders Marken mit hoher Einbaukompetenz wie Gaggenau oder Siemens würden davon profitieren so Mehnert. Beide Marken setzen dabei vor allem auf den Einsatz von Glas bei Dunstabzügen und Tischlüftern, das in der offenen Küche elegant und minimalistisch wirkt. Sie entledigen sich des Bratengeruchs, ohne, dass man die Gesprächslautstärke steigern muss und geben der Küche einen elegant futuristischen Touch. Aber auch Kleingeräte sind mehr in den Fokus gerückt und werden dort auch bleiben, meint Mehnert: „In der Zeit, in der Gastronomie und Büros geschlossen waren, war beispielsweise das Bedürfnis nach dem perfekten Kaffeegenuss zuhause stärker denn je. Viele Haushalte haben daher auf hochwertige Siemens Kaffeevollautomaten aufgerüstet.“
Nicht nur funktional, sondern Smart sieht Martin Steiniger, Geschäftsführer von steininger.desingers die Zukunft der Küche und stellt den M.Pod vor: „Das 32-Zoll große Touchpad ist Hightech-Arbeitsfläche und bietet gleichzeitig smarte Funktionen, die von der Küche aus zentral und intuitiv gesteuert werden.“, erklärt Steininger, „Das Sicherheitsglas ist natürlich bruchsicher, kratzfest und durch seine Spezialbeschichtung leicht zu reinigen.“ Dazu könne der M.Pod auch nachträglich in jede Steininger Küche integriert werden.
Farbe richtig einsetzen
Man mag es bunt, beobachtet Dan Badstuber, Geschäftsführer von Johan Wohnen: „Im Moment liegen sehr kräftige Farben wie safrangelb oder olivgrün im Trend, genau so aber auch sandige Töne oder ganz in schwarz. Bei den Materialien wird oft Lack, Holzfurnier oder Fenix angefragt, der Stil geht immer mehr in eine geradlinige, schlichte Linie.“ Ob man sich tatsächlich auf eine kräftige Farbe in der Kücheneinrichtung einlassen möchte, sollte gut überlegt sein, gibt Designer und Innenausstatter Matthias Prödl – selbst ein Verfechter der Zeitlosigkeit im Küchendesign – zu bedenken: „Es hängt natürlich auch stark vom Kontext ab: die Wohnsituation, Mietwohnung oder Haus, Single oder Familie, die Architektur – all das spielt eine Rolle.“ Wer also beispielsweise für eine petrolfarbene Küche schwärmt, das aber möglicherweise nicht für die nächsten Jahrzehnte , dem rät Prödl dazu, eine zeitlose Küche mit einer kräftig gestrichenen Wand zu ergänzen. So hole man sich den Trend ins Haus, könne ihn aber leicht wieder austauschen.
Küche fühlen
Was Prödl besonders stark hervorhebt, ist das derzeitige Bedürfnis danach, die eigene Küche zu spüren – Haptik, Materialien, Herkunft. Ob man sich nun für Stein, Holz, oder Edelstahl entscheide – wichtig sei vor allem die „Wahrheit der Materialien“, wie Prödl es nennt: „Greift sich eine Oberfläche warm oder kühl an, rau oder weich? Das spielt eine wichtige Rolle.“ Kochen ist schließlich sinnlich – und auch die Küche soll alle Sinne ansprechen.