Das Auge isst mit! Sommerliches Table Setting 

Mit den Feierlichkeiten zum „Midsummer“ ist sie nun endlich eingeläutet: die Sommerzeit! Exklusiv für DESIGN DE LUXE eingedeckt – vom romantischen Frühstück im Grünen bis hin zu Fine Dining im kühlen Esszimmer – inspirieren wir für kulinarische Genussmomente bei feinem Porzellan, farbenfrohen Gläsern und dezenter Sommerdeko.

Martina Lillie des Wiener Traditionsunternehmens rund um exquisite Tischkultur Albin Denk im persönlichen Interview.

Morgendlicher Frühstückstisch

Liebe Martina, wir haben gerade zusammen einen sommerlichen Frühstückstisch gedeckt. Warum hast du dich für Pastelltöne und nicht für kräftige Sommerfarben entschieden?

Wir dürfen nicht vergessen, es ist am Morgen. Da haben viele unter uns noch keine große Farblust. Zarte, dezente Farben wie Pastell sind in diesem Fall sehr dankbar. Zudem kann man mit ihnen gute Akzente setzen. Ich selbst schätze jedoch den möglichen Mix & Match, der mit dieser Farbpalette ermöglicht werden kann: entweder kombiniert man die einzelnen Farbtöne zueinander oder man läßt sie uni. Je nach persönlichem Empfingen und Vorliebe.

Dabei empfehle ich immer, eine ausgeglichene Anzahl an Farben zu wählen, damit es einheitlich und harmonisch bleibt. Bei diesem Frühstückstisch haben wir darüber hinaus zwei verschiedene Materialien zum Auflockern eingedeckt: Glas und Porzellan. Glas ist immer ein sehr dankbarer und frischer Begleiter, weil er duftiger und auch von der Haptik her leichter wirkt. Perfekt für den Frühstückstisch.

Du hast hier nicht nur beim Service einen Mix & Match gestaltet, sondern auch bei den Gläsern.

Sehr richtig: ich finde, wir sollten aufgrund einer nicht seltenen Monotonie in unserem Alltag mehr Mut zur Farbe zeigen. Es besitzt bestimmt jeder von uns verschiedenste Gläser, da müssen beim Eindecken nicht alle in derselben Farbe sein. Ich getraue mich selbst bei Weingläsern die Stilrichtungen zu mischen. Erstens ist es immer ein beliebtes Gesprächsthema bei den Gästen. Zweitens sollte die Tischdeko Emotionen wecken und das Gespräch anregen. In diesem speziellen Fall habe ich bewußt kein Tischtuch verwendet, sondern nur Tischsets. Das macht den Tisch am Morgen etwas aufgelockerter.

Vielleicht noch ein Tipp zur Tischdekoration: das ist ein Frühstückstisch, den wir bewußt für die Terrasse oder den Garten eingedeckt haben. Es ist offensichtlich nicht immer notwendig, vorher ins Blumengeschäft zu laufen und teure Blumen zu kaufen?

Genau. Ich überlege mir nicht selten, was blüht gerade im oder außerhalb des Gartens, auf der Wiese oder im Kräuterbeet. Auch ein kleiner Kräutertopf kann eine sehr große Wirkung erzielen. Oder eine Schale mit Obst, welches man auch zum Frühstücken anbieten kann. Aus meiner Sicht ist daher ein Frühstückstisch ganz leicht zu decken!

Eingedeckte Marken:
Dibbern Porzellan: www.dibbern.de
Anna von Lipa Glas: www.annavonlipa.com
Sabre Paris Besteck: www.sabre-paris.com

Sommerlicher Mittagstisch

Welche Tipps hättest du für einen sommerlich gedeckten Mittagstisch im Freien? Wie bist du auf die Idee mit Ginori 1735 Porzellan gekommen?

Dadurch, dass zu Mittag doch gerne ein Tischtuch verwendet wird, ist das der eigentliche Beginn des Deckens. Auch hier habe ich eine Vorliebe für eine Farbe, nach welcher ich mir das passende Geschirr aussuche. Da muß man natürlich eine gewisse Auswahl haben. Wichtig ist, dass die Accessoires wieder eine Harmonie mit dem Tischtuch bilden. Manche mögen Tischtücher genauso wenig wie Stoffservietten, allerdings sind Tischtücher so pflegeleicht und geben dem ganzen Table Setting einen komplett anderen Touch. 

Wenn jemandem diese Kombination der italienischen Manufaktur Ginori zu laut ist, kann man eine gewisse Beruhigung schaffen, indem man zusätzlich noch neutrale Sets auf dem Tuch verwendet. Das ist erlaubt. Zudem schont dies das Tischtuch und man muss es weniger oft waschen. 

Du empfiehlst auch mittags im Sommer die Farben zu mischen? 

Unbedingt! Ginori 1735 bietet sich extrem gut dazu an. Es gibt insgesamt beim Speiseservice 9 Farben, teilweise mit und ohne Goldrand. Für einen Mittagstisch finde ich das Gold allerdings zu überladen und zu schwer. Zudem mit farblich kunterbunt gemischtem Besteck, welches bei den Gästen wieder für Gesprächsstoff sorgen soll. Ein weiterer netter Hingucker ist recyceltes Glas.

Da war zudem deine Idee, die eigentliche Champagnerschale ….

… als Sorbetschale zu verwenden, also als Dessertschale. Korrekt. Oder aber auch für Vorspeisen wie kleinen Shrimpscocktail oder Tomaten mit Mini-Mozzarella. Sehr nett ist es darüber hinaus, Wasserkrüge zu Vasen umzufunktionieren und mit Blumen zu schmücken.

Ich kann mir vorstellen, nachdem das Tischtuch sowie das Dekor des Services schon sehr dominant sind, obwohl beides sehr harmonisch wirkt, dass man bei der Tischdeko eher dezent bleiben sollte?

Für mich sollten sich Accessoires sowie die Tischdekoration in den gedeckten Tisch eher einfügen und mit den Servietten eine Harmonie bilden. Daher würde ich keine weitere Farbe empfehlen. Allgemein ist es wichtig, nicht mit Gewalt ein Matching der Farben herbeizuführen, sondern bewußt den Kontrast zu suchen. Denn man wird nie den genauen Farbton finden, wie hier bei unseren Stoffservietten. Daher lieber innerhalb einer Farbwelt den Kontrast wählen.

Eingedeckte Marken:
Ginori 1735 Porzellan: www.ginor1735.com
feinedinge Porzellan: www.feinedinge.at
Anna von Lipa Glasschalen: www.annavonlipa.com
Sabre Paris Besteck: www.sabre-paris.com

Sommerliche Dinnertafel

Für Fine Dining im Sommer, wo man bewußt in einen klimatisierten Raum wandert, wenn es draußen zu heiß wird, haben wir diesen Tisch in deiner Bel Etage eingedeckt. Mit einem wunderbaren Blick auf typische Wiener Pawlatschen.

Für dieses Table Setting habe ich die französische Manufaktur Marie Dâage gewählt, welche ebenfalls einen schönen, sommerlichen Mix & Match ermöglicht. Wir haben hier aufgrund der Marmortischplatte, welche im Sommer angenehm kühlt, absichtlich kein Tischtuch eingesetzt. Außerdem habe ich Platzteller genommen, die zusätzlich als Tischset fungieren. Den kunterbunten Stilmix breche ich mit einem Besteck mit Holzgriff auf. Man könnte aber auch ein Goldbesteck verwenden.

Die gewählten Gläser der feinen Glasmanufaktur Zalto harmonieren qualitativ auf einem Level mit dem französischen Porzellan. Darüber hinaus sorgen Kerzen am Abend für ein herrliches Ambientelicht sowie etwas Romantik. Was mir besonders gut gefällt, ist – passend zum Raum und der Wandtapete – bei der Deko mit Figuren als Accessoires etwas Emotionen zu wecken. Wiederum ein Gesprächsstoff für alle Gäste, welche Platz nehmen. Luftige weiße Leinenservietten lockern zudem das Setting auf. Dazu empfehle ich passende Serviettenringe. In Summe – denke ich – haben wir hier eine schöne Brücke zwischen Private Fine Dining und einem sommerlichen Abendtisch geschaffen.

Was mir von allen Settings nun in Erinnerung bleibt ist: luftig und eine gewisse Leichtigkeit, passend zu heißen Sommertagen sowie bewußtes Mischen von vorhandenem Geschirr und Gläsern.

Sehr richtig: man muß nicht immer neues Porzellan kaufen, sondern kann Vorhandenes mit einander kombinieren. Und sich mit Accessoires neue Settings schaffen. Wenn man mehrere Geschirrdesigns liebt, und nicht viele Gäste hat, empfehle ich gerne, nur für zwei Personen Geschirr zu kaufen und nicht immer gleich an 6 oder 12 Personen zu denken. Lieber die Servicedekors untereinander mischen, denn es muss nicht mehr alles aus einem Guss sein. Gerade im Sommer!

Eingedeckte Marken:
Marie Dâage Paris Porzellan: www.instagram.com/mariedaage
Zalto Gläser: www.zaltoglas.at
Sabre Paris Besteck: www.sabre-paris.com

Copyright Fotos: © Birgit Pototschnig