Wellness-Oase mit Wohlfühlfaktor: Das zeitgemäße Badezimmer ist heute personalisiert, durchdesignt und avanciert zum privaten Spa. Die Ansprüche steigen, doch auch die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältiger geworden.
Durchaus ambivalent verhält sich – historisch betrachtet – der Zugang zum Baden. Während in der Antike die Schönheitspflege öffentlich zelebriert wird – Badehäuser fassen oftmals bis zu 1000 Menschen – sind diese im Mittelalter ebenfalls modern, wenn auch im kleineren Ausmaß. Das Barock- und Rokokozeitalter meidet bei der Schönheitskur das Wasser, Parfum und Puder treten an dessen Stelle. Mit der Aufklärung wird über Körperpflege wieder diskutiert, doch der Weg ist noch lang. Beginnend mit dem 20. Jahrhundert besitzt schließlich ein Großteil der Europäer im privaten Haushalt ein eigenes Badezimmer, das die ersten „wohnlichen“ Elemente wie Dekoration in Form von Teppichen, Blumen und Musterdesigns erstmals in den 70ern bekommt. Einher geht die Entwicklung vor allem mit einer anti-bürgerlichen Haltung, wo noch die praktische Nasszelle üblich ist. Für den Beginn der Spa-Oase, wie wir sie heute planen, rechnen wir noch weitere zwei Jahrzehnte hinzu.
Verdanken können wir sie dem unermüdlichen Freigeist Philippe Starck, der zwar nicht der erste Designer gewesen ist, der dem verfliesten Raum Aufmerksamkeit schenkte, aber der eindrücklichste. Mit dem Salon d’eau haben Axor, Duravit, Hoesch mit Starck 1994 gemeinsam ein Umdenken ausgelöst und das erste „Wohnbad“ präsentiert: Starck holte die Badewanne aus der Ecke und platzierte sie freistehend im Raum, was damals für Aufsehen sorgte. Holzböden, Dampfbäder, extra-große Regenduschen und ein offener Durchgang zum Schlafzimmer sind die Folge. Wir begrüßen das Badezimmer als Lebensraum.
Heute ist Design tief in die Gesellschaft integriert und wird beinahe schon als selbstverständlich angesehen. Vom Großen ins Kleine ist alles gestaltet, selbst die smarten Benutzeroberflächen für Küche, Auto und Co. Dass Design nie die Welt retten wird, aber das Leben leichter machen kann, weiß jeder, der zum Beispiel schon einmal Armaturen von VOLA bedient hat. Man wird Teil eines langen Erbes dänischen Kultdesigns. Ende der 60er-Jahre hat Arne Jacobsen den Wasserhahn revolutioniert: Unterputz-Eingriff-Mischventile, glatte Oberfläche, geradlinige Form. Den Platz als „Design-Marke“ musste sich VOLA damals erst erarbeiten. Und heute? Wenn es um Pionierarbeit geht, hat diese vor über 50 Jahren begonnen. Darauf bauen die Philosophie und der Wert der Marke auf. Auch was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, sind die Produkte Vorreiter. Bis auf einzelne Zulieferer für Keramikkartuschen und die Elektronik wird heute weiterhin in Dänemark produziert. Jedes Ersatzteil ist lieferbar, auch für die „Oldtimer“ unter ihnen. Denn nach dem „Baukasten-Prinzip“ arbeitet das Unternehmen ausschließlich mit einer Serie, der ursprünglichen. VOLA kann also nie „aus der Mode“ kommen, der Kunde hat immer das „neueste Design“, so Willi Tuscher, Geschäftsführer von VOLA Österreich, im Gespräch mit Design DE LUXE. „Will man aber von (Farb-)Trends sprechen, dann haben wir schon viele durchgemacht. Von Weiß, über Gelb, Braun, Rot, (glänzendes) Chrom und Edelstahl sind Selbstläufer, und gerade ist (mattes) Schwarz sehr gefragt.“