Immobilien: Lukrativ statt Ladenhüter

Was Immobilien brauchen, um sich auch in Zeiten hoher Zinsen und Finanzierungshürden am Markt zu behaupten sowie ein solides Wertsteigerungspotenzial zu haben, hat DE LUXE für Sie recherchiert. Von der Lage über die Ausstattung, Nachhaltigkeit und Grundrisse bis zu den lieben Nachbarn.

Wer derzeit eine Immobilie kauft, hat Zeit, denn die Konkurrenz ist klein und das Angebot groß. Wer aktuell eine Immobilie verkaufen möchte, hat auch Zeit, denn die Zinsen sind hoch, die Finanzierungen schwierig und die sogenannte Vermarktungsdauer liegt seit Beginn der Krise bei mindestens 20 Monaten – Tendenz steigend. 

Zeit, um sich mit den Grundsatzfragen des Immobiliengeschäftes zu beschäftigen. Was macht eine Immobilie wertsteigernd und wie schafft man es als Anbieter, damit die eigenen Projekte nicht zum Ladenhüter werden. 

Lage, Lage, Lage

Aller Anfang ist das gute, alte Makler-Mantra der „Lage, Lage, Lage“ – denn diese ist das Einzige an einer Immobilie, dass sich nicht mehr verändern lässt. Entsprechend lautet die Faustregel, lieber die schlechteste Immobilie in der besten Lage zu kaufen als umgekehrt. Besonders wertsteigernd sind Immobilien in Lagen, die nicht mehr reproduzierbar sind: von der Palais-Wohnung im Ersten bis zur Seeliegenschaft im Salzkammergut. 

Ausstattung

Ganz wichtig sind seit der Pandemie Außen- und Freiflächen aller Art. „Sie sind immer noch das Um und Auf“, weiß Michael Buchmeier, der bei der Örag als Vorstand unter anderem den Bereich Bewertungen verantwortet. Außerdem sorgen zumindest zwei Bäder und ein separates WC dafür, dass Wohnungen auch in schwierigen Zeiten Käufer finden und Potenzial zur Wertsteigerung haben, genau wie eine gute Ausstattung. Ein weiteres Must have sind inzwischen Klimaanlagen, wie Kristina Giacomelli, Inhaberin von Sangeral Properties, berichtet: „Sie werden mittlerweile auch im Altbau vorausgesetzt. “ Dort sei es aber bei aller auch Modernisierung extrem wichtig ist, den ursprünglichen Charme zu erhalten; bei Neu- oder Dachausbauten punkte man dagegen mit Fenstern mit integrierten UV-Schutz, weil Glas nach wie vor populär sei. Den Unterschied zwischen Ladenhüter und Verkaufshit macht oft auch der Garagenplatz im Haus – bei echten Luxusprojekten braucht es manchmal sogar zwei. 

Grundrisse

Hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, denn die Versuchung, mehr Einheiten und Zimmer in die vorhandenen Quadratmeter hineinzuquetschen, ist für Bauträger groß. Das Geheimnis erfolgreicher Planung liegt darin, einerseits nicht zu sparsam zu sein, aber auch nicht sinnlos verschwenderisch zu sein. „Besser als vier Zimmer mit je 35 Quadratmetern wie ein Hauptschlafzimmer anzulegen, ist es, Abstufungen zu machen, und beispielsweise ein Home-Office oder Kinderzimmer entsprechend kleiner zu bauen“, erklärt Peter Havlik, Inhaber von Piment Immobilien. 

Nachhaltigkeit

Sie ist derzeit das Thema schlechthin – ganz oben auf der Wunschliste der Käufer steht die Energieversorgung. Am beliebtesten sind Geothermieprojekte, gefolgt von Luftwärmepumpen und Fernwärme. Gas kann sich mittlerweile sogar als Dealbreaker erweisen, ganz besonders dann, wenn es sich noch um Gasthermen statt einer zentralen Gasheizung handelt. Außerdem spielt die Energieeffizienz eine große Rolle, etwas weiter hinten auf den Prioritätenlisten in Sachen Nachhaltigkeit rangiert die Nachhaltigkeit der verwendeten Baustoffe. 

Nachbarn

Und last, but not least, lohnt es sich für Kunden, denen die Wertentwicklung ihrer Immobilie wichtig ist, beim Kauf einer Eigentumswohnung einen ausgiebigen Blick in die Protokolle der Eigentümerversammlungen zu werfen. Denn darin findet man, ob sich die Hausgemeinschaft in Sachen Erneuerungen einig ist oder es etwa einen Querulanten gibt, der seine Zustimmung gern verweigert. Denn das schadet nicht nur der Wertbeständigkeit des Hauses, sondern im Zweifelsfall auch dem eigenen Nervenkostüm. 

Hinweis: Diese Story in voller Länge finden Sie in der Ausgabe 12 des Design De Luxe Magazins – hier geht’s zum E-Paper.