Neue Farb- und Formenspiele

Matte, schwarze Oberflächen, edle Marmorfliesen, zeitlos-elegant, natürlich eingerichtet und mit smarten Helfern ausgestattet: die Badezimmer-Trends im Überblick.

Im Design spiegelt sich entweder Natürlichkeit oder Dramatik. Erstere zeigt sich an den organischen Formen der Badmöbel: Rundungen gepaart mit natürlichen Materialien, Boden und Wände aus Naturstein, Marmor oder Keramik, ebenso Holz oder, ganz neu, Kork sind hier beliebte Lösungen. Den Kontrast bieten klare Linien, Schwarz und Weiß, glänzende Oberflächen und neue Elemente wie Tapeten. Smarte Technik, Lichtdesign, nachhaltige Ansätze, ohne auf Wellness und Wohlgefühl zu verzichten, liegen im Trend. Marken wie Agape, Stilform, Geberit, Dornbracht und Co. bieten dafür marktkonforme Lösungen.

Schwarz, matt und gebürstet bleiben im Trend

Starke Farben und Metallic als Akzentuierung sind angesagt, komplett schwarze Designs ebenfalls. Der Querschnitt bei den Anbietern macht es noch deutlicher: Schwarz hält sich als Trendfarbe im Bad. Von Bade- und Duschwannen über Badmöbel, Waschbecken, Armaturen und sogar WCs – Schwarz ist gefragt wie nie. Entweder kombiniert man dazu helle Möbel oder setzt Schwarz nur punktuell ein. Beliebte Kombinationen sind Schwarz und Weiß sowie Schwarz mit metallischen Tönen, insbesondere bei den Armaturen. Den Trend bestätigt man auch bei VOLA: „Es wird immer mehr die Farbe Edelstahl gebürstet bestellt, weniger Chrom glänzend. Und Schwarz und Weiß matt sind derzeit sehr beliebt.“

Man kombiniert jetzt etwa Armaturen in warmen Metallic-Tönen oder greift zu farbigen Waschbecken. Die Trendumkehr zur klassischen Keramik in Weiß sind schwarz gefärbtes Porzellan, Armaturen und Möbel, die dem Raum eine besonders elegante Note geben. Cleane Schwarz-Weiß-Kontraste kommen wieder und erhalten durch eine matte Oberfläche eine besonders edle Optik. Das bestätigt auch Geschäftsführer Ashkan Keyhan Rad von Stilform: „Ja, Matt ist Trend. Die Farbe hat im Bad-Design vor drei bis vier Jahren Einzug gehalten. Mittlerweile ist sie noch immer vorne dabei. Schwarz ist schlicht und zeitlos, wie in der Mode, und wird sich halten.“ Chrom rücke dafür sehr in den Hintergrund. Edelstahl gebürstet oder Bronze und Kupfer gebürstet ergänzen die Palette.

Designerin Patricia Urquiola kreierte das Waschbecken Cenote für Agape.

Material- und Designideen to know

Stilform setzt unter anderem auch auf Armaturenmessing, Mineralguss für naht- und fugenlose Übergänge bei Badewannen und Co. und Badkeramik aus Hartporzellan, das Kreationen mit gewagt dünnen Wandstärken erlaubt. Dass Luxus nicht zwingend teuer sein muss, ist das Motto von Stilform. Die Eigenmarke wurde im Jahr 2002 in Wien gegründet. Die Eigenproduktionen der klingenden Seriennamen wie Park, Iconic, Tango, Highline, Elle, Waterfall oder Soho finden in Europa (Polen, Italien, Deutschland) statt. Soho ist laut CEO Rad bislang das Zugpferd im Sortiment. Ab 2000 waren eckige Formen in Mode, und die Linie zielt genau auf geradliniges Design ab. Mittlerweile suchen Kunden weichere Formen. Hier kam Highline ins Spiel.

Ohne Gegensätze geht es auch im Badezimmer nicht. Möbel, Böden und Wände aus Holz sowie Tapeten mit floralen und grafischen Mustern erfüllen das. Besonders Echtholz und Oberflächen in Holzoptik finden verstärkt ihren Weg in den Badraum. Zahlreiche Techniken und Materialien zur wasserfesten Imprägnierung machen das jetzt sehr einfach möglich. Der nachwachsende Rohstoff ist zudem nachhaltig und findet darum sowohl als Wandverkleidung, als Boden oder als Waschbecken seinen Platz in der Gestaltung. Beliebt ist (wieder) Marmor in besonders großen Flächen. Kaum verwunderlich, denn quasi fugenlose Flächen schaffen Ruhe und ücken die natürliche Farbgebung des Steins in den Vordergrund. Marmor funktioniert aber auch als Badewanne. Die Wahl des Materials war für Gestalter Jean Nouvel und Agape für die neue Serie Face à face von grundlegender Bedeutung. Hier spielen Natürlichkeit, Geschichte, geometrische Präzision und Schönheit zusammen. „In den Innenbereichen meiner Architektur ist das Badezimmer ein sehr bedeutender Raum. Die Positionierung der Badewanne spielt hier die wichtigste Rolle. Selbst in den kompliziertesten Installationen sollte man sie frei stehen lassen, wie ein Schiff auf See“, so Nouvel über seine Kreation.

Dass sich Marmor auch als Material für Badewannen wunderbar eignet, beweist Jean Nouvel mit Face à face.

Klassiker der Szene

Dass man aber nicht immer neu denken und entwerfen muss, verdeutlichen gleich zwei Designklassiker unter den Bad-Armaturen. Immer noch zeitgemäß und gefragt ist das Modell Tara von Dornbracht, das in diesem Jahr 30 Jahre alt wird. Der Archetyp prägte die Gestaltung von Armaturen dauerhaft und hat bis heute nicht an Aktualität verloren, heißt es von Unternehmensseite. Inspiriert von der Bauhaus-Schule, ist die Armatur längst zu einer charismatischen Persönlichkeit geworden. Die klare, präzise Linienführung, die charakteristichen Kreuzgriffe, der schlanke, halbkreisförmige Auslauf – ihr minimalistisches wie elegantes Design sorgt für leisen Luxus und setzt ein Statement, das für sich steht, heißt es weiter. Aktuell sind neue Varianten und Oberflächen erhältlich: mystisch warmes Dark Chrome sowie die helle Goldoberfläche Champagne (22 kt) in glänzender oder gebürsteter Variante. Dazu sind zwei neue Griffvariationen verfügbar: lackierte Griffe in Schwarz matt und Strukturgriffe in allen für Tara lieferbaren Oberflächen. Zusätzliche Neuheiten, wie die frei stehende Waschtisch-Einlochbatterie oder die Dreilochbatterie mit flachem Auslauf, zeigen einmal mehr die Vielseitigkeit des Tara-Designs und eine Serientiefe für klassische bis progressive Bad-Architekturen. Und um genau dieses Erbe zu würdigen, hat Dornbracht eine neue Bad-Gestaltung entwickelt: eine zeitgenössische und zugleich auf die Zukunft gerichtete Architektur. Der Entwurf übersetzt das reduzierte Design der Armatur in eine architektonische Geste: geometrische Grundformen, eine effiziente Raumnutzung, Fokus auf Essentials wie Waschtisch, eine Regenbrause ergänzt durch eine großzügige Wanne und eine Sitzgelegenheit. Großflächig verwendeter heller Kalkputz und eine gerillte Struktur auf Böden und

Waschtisch bieten haptische Anreize, Holz und Glas sowie terrakottafarbene Akzente in Textil sind die optischen Kontraste dazu.

Ein zeitloser Entwurf, der maximale Designvielfalt bietet, ist eine der wesentlichen Eigenschaften, die einen Klassiker wirklich auszeichnen. Genau das kann man auch von den Produkten von VOLA behaupten. Das für präzises und nachhaltiges skandinavisches Design bekannte Unternehmen setzt seit seiner Gründung 1968 Nachhaltigkeit vor Trends. Die von VOLA gelebte Maxime der Modularität ist einzigartig und ermöglicht ein umfassendes Angebot an Waschtisch-, Dusch-, SPA- und Badewannenarmaturen sowie Accessoires. Zu jedem Produkt eine breite Palette an Oberflächen – darunter auch besondere Metallveredelungen – und zahlreichen Farben erhältlich. Jede VOLA-Armatur ist außerdem mit verschiedenen Betätigungshebeln, Ausläufen und mit oder ohne Abdeckplatte erhältlich; individuellen Ansprüchen und Wünschen sind also kaum Grenzen gesetzt. Copy-and-paste-Designs sind heute passé, wohingegen sich der Trend zu Individualität im Bad weiterhin hält und noch präziser wird.