Wenn die Küche Lust aufs Kochen macht…

… hat der Küchenplaner ganze Arbeit geleistet. Die Küche ist ein magischer Ort voller Leben, Verwandlungen und Geheimnisse. Hitze und Kälte treffen hier zusammen, Wasser und Rauch, überliefertes Wissen und modernste Technik. Eine Herausforderung an Design, Funktion und Material.

Mit einer funktionalen Anordnung, die dem Arbeitsablauf entspricht, macht das Kochen erst so richtig Freude. Durchdachte Beschlagsysteme sorgen dafür, dass auch das hinterste Eck bequem erreichbar ist und der Überblick nicht verloren geht, Stauraum und Bewegungsfreiheit sich optimal ergänzen. Die Küche ist ein wichtiger Teil des Wohnens – meist direkt in den Wohnraum integriert oder in dessen nächster Nähe. Für Möbel und Geräte bedeutet das neue Herausforderungen: die Küche soll sich nicht nur optisch in den Wohnbereich einfügen, Geräte sollen leise sein, Gerüche dezent verschwinden. Bei den Materialien spielen neben Optik vor allem Pflege, Beständigkeit und Hygiene eine große Rolle. Beliebt sind glatte, porendichte und beständige Oberflächen wie Glas und Metall, aber auch Naturmaterialien wie Holz und Stein.

Harmonisches Gesamtkonzept

„Eine Küche im Wohnbereich kann man nicht isoliert betrachten, sie muss sich harmonisch ins Gesamtkonzept einfügen, ohne dabei in den Hintergrund zu geraten“, verrät Dan Badstuber von JOHAN Wohnen im 7. Wiener Bezirk. Als Spezialist für alle Wohnbereiche weiß das Team, dass gerade bei Küchen ausführliche Planungsgespräche besonders wichtig sind: „Nur so können individuelle Kundenwünsche ermittelt und berücksichtig werden. Meistens kommen die Kunden mit gewissen Designvorstellungen. Der Innenarchitekt kennt die technischen Möglichkeiten, verfügbare Produkte und sämtliche Voraussetzungen. Es geht darum herauszufinden, was der Kunde wirklich braucht und das bestmöglich umzusetzen.“

Die Zusammenarbeit mit Schüller Küchen, einem deutschen Hersteller, hat sich bewährt. Man teilt die gleichen Werte – moderne zeitlose Designsprache mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit sowie einen hohen Qualitätsanspruch. Das klimaneutrale Unternehmen deckt mit seinem Küchenkonzept next125 ein breites Materialspektrum ab. „Der Trend folgt dem allgemeinen Trend zur Nachhaltigkeit und zurück zur Natur. Das schlägt sich in der Echtheit der Materialien wieder“, verrät JOHAN-Mitarbeiterin Elvira Hofer.


Johan setzt auf Zusammenarbeit mit Schüller Küchen, aus deren Haus auch die Marke next125 stammt.

Qualität und Flexibilität

Auch Manfred Preloschnik hält die Beratung für das zentrale Element der Küchenplanung: „Meiner Meinung nach ist das persönliche Gespräch unverzichtbar. Viele Kleinigkeiten sind dem Kunden gar nicht bewusst.“ Er ist Gründer und Eigentümer des Wiener Küchenstudios Preloschnik und hat sich ebenfalls für die Zusammenarbeit mit einem deutschen Hersteller entschieden. „An EGGERSMANN schätzen wir die Qualität und die Flexibilität. Als Manufaktur geht man dort auf unsere speziellen Wünsche ein, sofern diese technisch umsetzbar sind.“

Für die verschiedenen Geschmäcker hat EGGERSMANN drei unterschiedliche Design-Linien zur Auswahl. Neben E3, der klassischen maßgefertigten Systemküche in vielfältigen Materialauführungen, entwickelte das Unternehmen die Linien Works und Unique. Works basiert auf der Idee der Küche als Werkstatt und kombiniert modulare Hochschränke, Arbeitsinseln und sichtbare Metall-Traversen zu einer Küche mit Industrie-Charakter. Unique zeichnet sich durch eine homogene Materialgestaltung aus, bei der Arbeitsflächen, Fronten und Seitenwangen gleich ausgeführt sind. Das sich daraus ergebende visuelle Konzept führt zu einer Kollektion, die besonders zeitlos und minimalistisch scheint.

Mit dreißig Jahren Berufserfahrung sieht Manfred Preloschnik, die wechselnden Materialtrends gelassen: „Endlich ist erlaubt, was gefällt.“ Für Fronten empfiehlt er Holz, aber auch hochwertige Kunststoffe, für Arbeitsplatten Edelstahl, Keramik, Corian oder Naturstein. Eigenheiten und Pflegebedarf der Oberflächen gehören mit zum Beratungsgespräch.


Eggersmanns Design-Linie Unique setzt auf Zeitlosigkeit und Minimalismus.

Ästhetik als Funktion

Noch einen Schritt weiter in Sachen Minimalismus geht Martin Steininger mit seinem für ein Museum entworfenen monumentalen BLACK FOLD, einem ikonenhaften Küchenblock aus Schwarzstahl mit Arbeitsplatte aus schwarzem Stein. Auf den ersten Blick wird dieser mehr als Objekt im Raum wahrgenommen, denn als Küche. Sämtliche Funktionen sind im Inneren versteckt.

„BLACK FOLD ist ein in sich ruhender geometrischer Körper, der seine Kraft zurücknimmt, aber nicht seine Präsenz. Puristische Intensität gepaart mit vollkommener Funktionalität. Die Formensprache erinnert an die Kunst des japanischen Papierfaltens,“ so Steininger.

Stehen beim Entwerfen nicht konkrete Kundenwünsche sondern Visionen im Vordergrund, entstehen völlig neue Konzepte: „Gutes Design ist klar, unaufdringlich, zeitlos. Form follows function mag absolut berechtigt sein. Meine Antithese dazu ist: Ästhetik ist Funktion! Denn die Dinge müssen gefallen. Dass sie funktionieren, setzen wir voraus, sonst hätte das Produkt keinen Sinn.“

Der Chef der oberösterreichischen Designmanufaktur mit Schauräumen in Linz, Wien, Hamburg, St. Gallen und London steht für Purismus mit klaren Ecken und Kanten. Reduktion ist für den Minimalisten ein Stilmittel, das sich durch alle seine Entwürfe zieht – ob bei Möbeln, Interior oder Architektur. Der Kreativchef entwirft alles selbst, am liebsten mit Stift und Papier, und wurde schon mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet.


Steiningers Black Fold „entfaltet“ sich buchstäblich und gibt damit ihre unzähligen Funktionen frei. Dass sie für ein Museum entworfen wurde, sieht man ihr an.