Eine neue Ära für Wohn- und Einrichtungsmessen

2020 machten wir die Küche zum Gourmetrestaurant, das Wohnzimmer wurde zum Büro. Das Badezimmer verwandelte sich in ein Home-Spa, Terrasse und Garten waren unser Urlaubsort. Je mehr Zeit wir in unseren eigenen vier Wänden verbrachten, umso bewusster nahmen wir diese war. Und desto größer wurde auch der Wunsch nach Veränderung.

Da Großveranstaltungen 2020 nicht stattfinden durften, beschlossen Sabine Jäger und Peter Syrch, Veranstalter der jährlich stattfindenden Wohn- und Einrichtungsmessen Design Days Grafenegg und Design District 1010, die Events kurzerhand ins World Wide Web zu verlagern. Mit Erfolg!

Insgesamt können die beiden digitalen Veranstaltungen fast 140.000 Seitenaufrufe verzeichnen, knapp die Hälfte davon sind einzelne. Auch via Social Media gingen die Events viral – erzielt wurden knapp 3.4 Millionen Impressionen und knapp 54.000 Klicks.

Während des Lock Downs von Zuhause aus neue Wohnwelten entdecken – das digitale Messekonzept macht’s möglich.

Wohntrends aus dem WWW

Die Idee eine digitale Messe zu veranstalten, die somit an keinerlei Zeit oder Ort gebunden ist, hatte Jäger schon länger im Kopf. Die Umsetzung schob sie stets vor sich her, galt es ja zwei Mal jährliche Großevents mit knapp 200 Ausstellern zu organisieren.

Als sich die Corona-Situation im vergangenen Frühling dramatisch zuspitzte, nahm sie Kontakt mit sämtlichen Ausstellern der geplanten Messe auf – und erhielt überwiegend Zustimmung. „Die einheitliche Rückmeldung war, dass die Designwelt trotz Lock Down und Ausgangssperren präsent sein müsse. Da von nun an viel Zeit zuhause verbracht wird, ist auch das Bedürfnis größer, seinen vier Wänden ein Make Over zu verpassen – oder sich gar neu einzurichten.“, so Jäger. „Menschen, die viel Zuhause sind, haben auch viel Zeit nach neuen Trends zu stöbern und zu planen. Und das kann online zum Erlebnis werden!“, fügt sie hinzu.

Kreativer Ansatz

Das virtuelle Messeformat sollte sich klar von anderen unterscheiden, digitale Messestände waren zu keinem Zeitpunkt Teil des Konzepts. Einheitlich und qualitativ hochwertig sollten sich die 100 Aussteller präsentieren können, ob der besonderen Umstände war es den Veranstaltern zudem wichtig, Großkonzernen dieselbe Bühne zu bieten wie familiengeführten Betrieben aus Österreich.

Die digitale Messe überzeugte durch den einfachen Aufbau sowie durch interaktive Features wie Erklärvideos, Expertentalks und Statements namhafter Persönlichkeiten aus der heimischen Designbranche.

Interaktive Inhalte wie Expertenrunden und Talks runden das Angebot des virtuellen Events ab.

Aussteller und Marken präsentieren sich übersichtlich und großzügig mittels Bildmaterial und Videos, auch bereits realisierte Projekte werden gezeigt. Unternehmensinfos, Folder und Preislisten stehen im Infobereich direkt zum Download bereit, auch die Möglichkeit der Kontaktaufnahme besteht. Abgerundet wird das Angebot durch lifestyle-lastige Blogposts und das Design Deluxe Magazin, welches kostenlos als E-Paper zur Verfügung steht.

Schwerpunkte wurden rund um die Zeitpunkte gesetzt, zu denen die reellen Messen Design Days Grafenegg und Design District 1010 über die Bühne gegangen wären. Bestehen bleiben die Inhalte das ganze Jahr über.

Die Resonanz war durchwegs positiv, Seitenbesucher verweilen durchschnittlich über zwei Minuten auf der Page.

Neue Ära im Veranstaltungsbereich

Durch Corona boten viele Institutionen wie Museen, Theater und die Oper Live-Streams und virtuelle Programmpunkte an, Jäger und Syrch schafften aber direkt, eine digitale Lücke zu schließen. So haben Designliebhaber und all jene, die ihren Wohnraum verändern möchten, künftig vorab die Möglichkeit zu stöbern und besuchen Wohn- und Einrichtungsmessen direkt mit Vorwissen. Damit ist auch den Ausstellern geholfen.

Ob Küche, Bad oder Home Office: Inspiration und Information bietet die digitale Messe.