Feuer und Wasser – damit bearbeitet Stefan Knopp seine Holzobjekte. Das Ergebnis sind ausdrucksstarke Strukturen, die zum Berühren einladen.
Stefan Knopp wird zurecht als Holzgestalter bezeichnet. Die von ihm geschaffenen Oberflächen sind Unikate und zeigen Charakter. Durch speziell entwickelte Methoden der Bearbeitung erhält jedes Möbelstück seine unverwechselbare Optik und die sinnliche Haptik.
Aus purer Lust am Experimentieren und dem Drang nach Perfektion sind die drei Knopp-Verfahren zur Oberflächengestaltung entstanden.
Feuer als Gestaltungshilfe
Mit dem Köhlen hat Stefan Knopp eine uralte Form der Holzbearbeitung wiederentdeckt. Über tausend Grad heiße Flammen treffen dabei auf das Holz: Die weichen Anteile verbrennen stärker, die härteren bleiben erhalten. Durch das Köhlen wird die dreidimensionale Struktur aus Spannungen und Rissen im Holz betont und durch anschließendes Bürsten sichtbar gemacht. Dabei verschwinden die letzten verkohlten Stellen im Holz – was übrig bleibt, ist pure Ästhetik.
Diese Bearbeitungstechnik macht das Holz beständig, die inhomogen gewordene Struktur lädt zum Angreifen ein. Vollendet wird diese Methode mithilfe von Farbpigmenten, Ölen und Harzen – Nuancen von Braun über Grau und Silber bis hin zu tiefen Kohletönen sind das Ergebnis.
Wasser als Formgeber
Die spezielle Bearbeitung mit Wasser wurde ursprünglich für Holzböden eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Torben Hansen hat Stefan Knopp die Methode weiterentwickelt und so seine eigene Anwendung für Möbelstücke gefunden: Durch aufwendiges Waschen verliert das Holz seine Gerbstoffe, die offenporigen Oberflächen bieten neue Gestaltungsmöglichkeiten. Verschiedene Stoffe können nun tief in die Holzfaser eindringen und erzeugen Farbtöne von hellem Kalk bis zu grünlichen Schlammnuancen.